Deutsch (Erste Landessprache) - Sprechen und Hören: grammatikalisch korrekt, situationsgerecht mit differenziertem Wortschatz ausdrücken, Redebeiträge differenziert verstehen und das Wesentliche erfassen, eigene Standpunkte, Ansichten und Ideen verständlich, auf das Wesentliche fokussiert und adressatengerecht formulieren und begründen, Äusserungen von anderen in ihrer Wirkung beschreiben und beurteilen, in geeigneten Situationen frei sprechen, verbale und nonverbale Kommunikation bewusst einsetzen. Vorträge, Gesprächsbeiträge und weitere strukturierte Kommunikationssituationen: gezielt planen, verschiedene Formen der Präsentation verwenden. Kommunikationstheorie: mündliche Kommunikation in linguistischen, rhetorischen oder sozialwissenschaftlichen Modellen beschreiben (z.B. von Friedemann Schulz von Thun oder Paul Watzlawick). Lesen und Schreiben: Lesetechniken und -strategien gezielt einsetzen, schriftliche Texte differenziert verstehen und das Wesentliche erfassen. Textanalyse und Textproduktion: verschiedene Textsorten verstehen und in ihrer Wirkung beschreiben (z.B. journalistische Texte, populärwissenschaftliche Texte, Essays). Kommunikationstheorie: schriftliche Kommunikation modellhaft (z.B. nach Roman Jakobson) beschreiben. Verständnis von literarischen Werken: eigene Eindrücke, Reaktionen und Beobachtungen zur Lektüre ausarbeiten und wiedergeben. Methoden der Analyse und Interpretation: verschiedene Methoden der Analyse und Interpretation verstehen und anwenden. Kultur- und Literaturgeschichte: Dokumente von der Antike bis zur Gegenwart in ihrem kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Hintergrund verstehen und einordnen. Medien: eigene Eindrücke, Reaktionen und Beobachtungen zu verschiedenen Medienprodukten formulieren
Französisch (Zweite Landessprache) Niveau B1 - Hörverstehen und Seh-/ Hörverstehen, Leseverständnis: Alltagsthemen aus persönlichen und beruflichen Bereichen, Erschliessen von langen und komplexen Texten (z.B. Korrespondenz, Presse, Literatur) mithilfe geeigneter Lesestrategien. Mündliche Produktion und Interaktion: Erzählen, Berichten, Argumentieren, adäquates Verwenden der verschiedenen Sprachregister (familiär bis formell). Sprachmittlung/Mediation: Zusammenfassen der wesentlichen Punkte von Sprachmitteilungen. Schriftliche Produktion und Interaktion: Verfassen von klaren, detaillierten Texten zu verschiedenen Themen aus dem persönlichen und beruflichen Interessengebiet, Verfassen und Beantworten von mündlichen oder schriftlichen Mitteilungen (z.B. Notizen, Formulare), Selbstevaluation: Arbeiten mit den Checklisten des GER, richtiges Anwenden und Setzen von realistischen Zielen. Rezeptionsstrategien: Erschliessen verschiedener Textarten (Grafiken, Briefe, komplexe Zeitungsartikel, literarische Texte). Produktionsstrategien: Planen des Schreibprozesses (z.B. Ideensammlung, Mind-Map, Entwurf, Kontrolle usw.). Interaktionsstrategien: Aufnehmen und Halten von Kontakten durch sach- und adressatengerechte Ausdrucksformen und Reaktionen. Soziokulturelle Unterschiede und Höflichkeitskonventionen: Vergleichen von Festen und Bräuchen der Frankofonie
Englisch (Dritte Sprache) Niveau B1 - Hörverstehen und Seh-/ Hörverstehen, Leseverständnis: Alltagsthemen aller Art (z.B. individueller Ausdruck von Gefühlen und Gedanken, Wetter, Gesellschaft, Politik, Kultur, Musik, Wirtschaft, Sport usw.), in überblickbaren Sachinformationen über alltags- oder berufsbezogene Themen die Hauptaussagen und Einzelinformationen erkennen. Mündliche Produktion und Interaktion: Alltags- und landeskundliche Themen aller Art, eine gut verständliche Aussprache pflegen und die wichtigsten phonetischen Regeln richtig anwenden. Sprachmittlung/Mediation: wichtige Aussagen zu Themen von persönlichem oder aktuellem Interesse erklärend weitergeben. Schriftliche Produktion und Interaktion: die Regeln der Rechtschreibung und Textgestaltung so anwenden, dass die Texte verständlich sind, in Briefen und Mitteilungen einfache Informationen von unmittelbarer Bedeutung austauschen. Selbstevaluation: Sprachenlernen mittels Checklisten und Einträgen im Dossier in ihrem Sprachenportfolio evaluieren. Rezeptionsstrategien: eine Vielfalt von Verstehensstrategien einsetzen (z.B. beim Hören und Lesen Schlüsselwörter erkennen oder Wörter aus dem Kontext erschliessen). Produktionsstrategien: mit dem vorhandenen Sprachmaterial kreativ umgehen, um neue Ausdrucksweisen zu erschliessen. Interaktionsstrategien: einfache Gespräche über vertraute oder persönlich interessierende Themen führen. Soziokulturelle Unter-schiede und Höflichkeitskonventionen: die wichtigsten soziokulturellen Unter-schiede (Sitten, Denkweisen, Verhalten) zwischen der fremden und der eigenen Sprachgemeinschaft erkennen und angemessen handeln, die wichtigsten Höflichkeitskonventionen anwenden (z.B. die formalen Anredeformen, korrekte Dankes- und Grussformeln)
Mathematik - Grundlagen: gegebene Sachverhalte im wirtschaftlichen Kontext als Gleichung oder Gleichungssystem formulieren, algebraische Äquivalenz erklären und anwenden, den Typ einer Gleichung bestimmen und beim Lösen beachten, Lösungs- und Umformungsmethoden zielführend einsetzen und Lösungen überprüfen. Gleichungen: lineare und quadratische Gleichungen lösen, elementare Potenzgleichungen mit ganzzahligen und rationalen Exponenten lösen, elementare Exponential- und Logarithmusgleichungen lösen, lineare Gleichungssysteme: ein lineares Gleichungssystem mit zwei Variablen lösen, die Lösungsmenge eines linearen Gleichungssystems mit zwei Variablen grafisch veranschaulichen und interpretieren, reelle Funktionen als Zuordnung/Abbildung zwischen dem reellen Definitionsbereich D und dem reellen Wertebereich W verstehen und erläutern, mit Funktionen beschreiben wie sich Änderungen einer Grösse auf eine abhängige Grösse auswirken und damit auch den Zusammenhang als Ganzes erfassen, reelle Funktionen verbal, tabellarisch, grafisch (in kartesischen Koordinaten) und (stückweise) analytisch mit beliebigen Symbolen für Argumente und Werte lesen und interpretieren, Funktionsgleichung, Wertetabelle und Graph kontextspezifisch anwenden, den Graphen einer linearen Funktion als Gerade in der kartesischen Ebene darstellen, die Koeffizienten der Funktionsgleichung geometrisch interpretieren (Steigung, Achsenabschnitt), die Funktionsgleichung einer Geraden aufstellen, Schnittpunkte von Funktionsgraphen grafisch bestimmen und berechnen, lineare Funktionen aus wirtschaftlichem Kontext herleiten, z.B. Preis-Absatz-Funktion, Quadratische Funktionen: visualisieren, Exponential- und Logarithmusfunktionen: interpretieren, Datenanalyse: Grundbegriffe erklären, Diagramme: charakterisieren und interpretieren, Masszahlen: Lagemasse berechnen. Wirtschaftsmathematik: Zinseszinsrechnung
Sozialwissenschaften (Schwerpunktfach) - Die Sozialwissenschaften gliedern sich in die drei Teilfächer Soziologie, Psychologie und Philosophie. Der Unterricht bringt den Lernenden die Realitäten des Menschen als Mitglied der Gesellschaft und als Individuum nahe. Er bezieht die persönlichen und beruflichen Erfahrungen der Lernenden ein, hat interdisziplinären Charakter und berücksichtigt nationale und internationale gesellschaftliche Entwicklungen sowie das aktuelle politische und soziale Geschehen. Der Unterricht in Soziologie ermöglicht es den Lernenden, die Bedeutung sozialer Interaktionen besser zu verstehen und sich als soziale Akteure in verschiedenen, sich verändernden Kontexten zu bewegen.
In Psychologie setzen sich die Lernenden mit dem Erleben und Verhalten des Menschen auseinander; dabei werden sowohl individuelle als auch psychosoziale Prozesse in Alltag und Berufsleben thematisiert. In Philosophie wird eine Vertiefung ethischer Fragestellungen angestrebt, die über das Nützlichkeitsdenken hinausgeht, sich kritisch mit dominanten Werten auseinandersetzt sowie die individuelle und soziale Verantwortung fördert.
Wirtschaft und Recht (Schwerpunktfach) - Unternehmungsmodell: Unternehmungsmodell (Vertiefung), Umweltsphären, Anspruchsgruppen und Zielkonflikte, Grundstrategie, Leitbild, Unternehmungskonzept. Bereich Leistung: Leistungsziele verstehen, Ziele für zu entwickelnde Produkte und Dienstleistungen ableiten, Zielkonflikte erkennen und Lösungsansätze entwickeln. Bereich Finanzen: finanzielle Ziele von Unternehmungen beschreiben. Bereich Soziales: die Bedeutung von Corporate Social Responsability erkennen und Instrumente für die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltgesetzen anhand von ausgewählten Beispielen aus der Unternehmungswelt beschreiben. Spezielle Betriebswirtschaftslehre: Banken und Versicherungen, die Funktionsweise der Banken in den Grundzügen beschreiben, Märkte und nachhaltiges Wirtschaften beschreiben, wie Wirtschaftssubjekte Entscheidungen zur Bedürfnisbefriedigung treffen, auf Märkten zusammenwirken und wie damit der Wohlstand optimiert wird. Wachstum, Konjunktur und Arbeitslosigkeit: Ursachen für das langfristige nachhaltige Wachstum einer Volkswirtschaft nennen und die Bedeutung dieser Ursachen beurteilen. Geld, Banken, Preisstabilität und Staatsfinanzen: die Interdependenz zwischen Preisstabilität, Arbeitslosigkeit und Konjunkturverlauf vertieft analysieren. Aussenwirtschaft und wirtschaftsgeo-grafische Aspekte: die Zahlungsbilanz und ihre Auswirkungen interpretieren. Rechtsordnung und Grundbegriffe: das schweizerische Rechtssystem als wesentlichen Teil unserer sozialen Organisation und ihrer Normen begreifen, Zivilgesetzbuch, Allgemeine Bestimmungen des Obligationenrechts, die einzelnen Vertragsverhältnisse, Gesellschaftsrecht und weitere Rechtsgebiete (SchKG, Steuer-recht)
Geschichte und Politik (Ergänzungsfach) - Grundlagen der Moderne (18. bis 20. Jahrhundert), Demografische, wirtschaftliche und soziale Veränderungen. Industrialisierung: Voraussetzung, Verlauf und Konsequenzen der demografischen, wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen anhand mindestens eines Beispiels. Politische Umbrüche und Revolutionen: Ursachen, Auslöser, Verlauf und Folgen von politischen Umbrüchen und Revolutionen anhand mindestens eines Beispiels:
(Amerikanische Revolution, Französische Revolution, Russische Revolutionen). Zivilgesellschaft, politische Willensbildung und moderne schweizerische Institutionen: Internationale Organisationen und Globalisierungstendenzen: Werden und Entwicklung der modernen Schweiz, Werden des modernen Bundesstaates: Politische und wirtschaftliche Herausforderungen eines Kleinstaates (mit Schwerpunkt Zeitgeschichte). Migration, nationale Identität und soziokultureller Wandel (mit Schwerpunkt Zeitgeschichte), nationale Forderungen und Probleme der Identitätsfindung: Nationalstaatenbildung anhand mindestens eines Beispiels (Dt. Kaiserreich, Italien, Balkanstaaten, Schweiz). Imperialistische Expansion und Konflikte, wirtschaftliche Systeme und ihre Auswirkungen, Aufkommen von totalitären Systemen, neue soziale Bewegungen, Politische, wirtschaftliche und soziale Aktualität, Rezeption von Geschichte
Technik und Umwelt (Ergänzungsfach) - Der Unterricht in Technik und Umwelt hat zum Ziel, bedeutsame allgemeinbildende Themen auf der Basis der naturwissenschaftlichen und technischen Grundkenntnisse der Lernenden und im Kontext zur Umwelt zu bearbeiten. Bei der Auswahl der Themen hat der Aktualitätsbezug hohe Priorität.
Unter dem Leitbegriff "Technik" werden alle von Menschen gemachten Produkte und die besonderen Fähigkeiten verstanden, die direkt oder indirekt der Erhaltung und Entfaltung des menschlichen Lebens dienen.
Unter dem Leitbegriff "Umwelt" werden primär die natürlichen Ressourcen der Lebenswelt Erde und sekundär die von den Menschen bestimmte soziokulturelle Umwelt (Technologie, Ökonomie, Kultur, Politik und Recht) verstanden.
Die ganzheitliche Sichtweise im Spannungsfeld zwischen Technik und Umwelt fördert das vernetzte und selbstständige Erarbeiten einer persönlichen Meinung. Dadurch werden Grundlagen für den persönlichen und gesellschaftlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung gelegt.
Interdisziplinäres Arbeiten (IDAF) / Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) - 10% des Berufsmaturitätsunterrichts und der Lernstunden sind dem interdisziplinären Arbeiten gewidmet. Es umfasst das interdisziplinäre Arbeiten in den Fächern aller Unterrichtsbereiche (IDAF) und die interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA), im Kanton Zürich Berufsmaturitätsarbeit genannt.
Die Lernenden sind in der Lage, ein Thema selbstständig zu untersuchen oder zu gestalten sowie die Ergebnisse in geeigneter Form zu präsentieren. Sie erweitern und relativieren ihr disziplinäres Wissen und Können und wenden es in einem neuen Kontext an. Sie lernen weiter, in Zusammenhängen und Systemen zu denken, wissenschaftlich zu recherchieren und zu dokumentieren sowie im Team oder allein zu arbeiten. Begleitend zu ihrem Erarbeitungsprozess üben sich die Lernenden in der kritischen Reflexion und Diskussion.